ENERGYS

FÜR PFERDE GEEIGNETES FUTTER ODER NEBENPRODUKTE DER LEBENSMITTELINDUSTRIE

Ing. Darina Havlíčková

Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion sind gemeinsam mit Getreide das am meisten verwendete Futter für Pferde. Lebensmittelbetriebe (Mühlen, Mälzereien, Brauereien, Zuckerfabriken, Ölpressen u.Ä.) produzieren gleichzeitig mit Lebensmitteln für den Menschen auch Futter für Wirtschaftstiere. Meistens handelt es sich um ballaststoffreiche Pflanzenreste, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden.

Bei der Verarbeitung von Mehl in Mühlen, nach dem das Korn gemahlen und das Mehl getrennt wurde (Endosperm – Innerer Teil des Korns) bleiben als Nebenprodukt dieses Prozesses die ballaststoffreichen Kleie übrig – Weizenkleie (Exosperm). Einige Mühlen produzieren auch Gerstenkleie, deren Produktion ist jedoch viel kleiner als die der Weizenkleie und sie werden nicht so häufig für Futter verwendet, weil sie nicht annähernd so hochwertig und geschmackvoll sind wie die Weizenkleie. Weizenkleie sind in einer angemessenen Menge ein ausgezeichnetes Futter für Pferde und sie sind mehr oder weniger im gesamten Futter für Hobby- und Zuchtpferde enthalten. In den Futtermischungen oder Futtermitteln für Pferde sind die Kleie eine Quelle geschmackvoller Ballaststoffe (10–15 %), von Phosphor und weiterer biologisch aktiver Stoffe und glutenfreier Proteine. (mehr über Energys Weizenkleie erfahren Sie im Artikel des Blogs Über Pferde auf unserer Webseite www.energys.cz)

Mälzereien, die eng mit Brauereien verbunden sind produzieren ein weiteres sehr interessantes Futter – die Malzblume. Die Malzblume ist ein Bestandteil der aufgekeimten und in weiterer Folge getrockneten und entkeimten Malzgerste und sie ist eine Quelle hochwertiger Proteine (um die 24 %), Vitamine (A, Gruppe B, C), organischer Säuren und Enzyme. Die Malzblume ist ein geschmackvolles und ergiebiges Futter, es wird von Pferden sehr gerne angenommen, wegen des hohen Proteingehalts kann es jedoch nur in eingeschränkten Mengen verfüttert werden. Es ist für Sportpferde wegen dem enthaltenen Hordenin ungeeignet, weil dieses als Doping angesehen wird. Eingeschränkt soll es auch Fohlen und trächtige Stuten verfüttert werden. (nähere Informationen im Spezialartikel auf unserem Blog Über Pferde auf unserer Webseite www.enenrgys.cz ). Brauereien produzieren auch ein weiteres bedeutendes Futter – Bierhefe. Hefe ist ein proteinreiches Futter, in der Futtermischung nur mit maximal bis zu 5 % zu verwenden, sie enthält hochwertige Proteine, Aminosäuren und Vitamine der Gruppe B. Sie eignet sich vor allem für Sportpferde, wo sie sowohl probiotisch (Unterstützung der Darmflora des Dickdarms) als auch anabolisch (Unterstützung des Wachstums der Muskelmasse) wirkt.

Das wahrscheinlich am meisten eingesetzte und diskutierte Futter für Pferde sind Zuckerrübenschnitzel. Zusammen mit der Melasse sind Zuckerrübenschnitzel ein Nebenprodukt der Zuckerfabriken. Nachdem der Zuckersaft abgeleitet wurde bleiben nur die Fasern aus der Zuckerrübe übrig, die als Zuckerrübenschnitzel bezeichnet werden. Die Zuckerrübenschnitzel enthalten sehr hochwertige und gut verdauliche Ballaststoffe aus Pektinen, die von Pferden teilweise bereits im Dünndarm verdaut werden. Sie schmecken neutral und enthalten wenig Proteine, Saccharide und Stärke. Zuckerrübenschnitzel eignen sich für Pferde, die ein Futter mit einem geringen Anteil an Sacchariden benötigen oder sich einer Diät mit wenig Getreide unterziehen müssen und die wir gleichzeitig in guter Kondition halten wollen. Zuckerrübenschnitzel sind meistens die Basis aller befeuchteten Futter und Mashs für ältere und rekonvaleszente Pferde. Ihr großer betrieblicher und praktischer Nachteil ist, dass sie aufgehen. Getrocknete Zuckerrübenschnitzel müssen sorgfältig in Wasser getränkt verfüttert werden, im trockenen Zustand können sie für Pferde gefährlich sein (sie verstopfen die Speiseröhre)! Aus diesen Gründen ist die Dosierung in granulierten Futtermischungen sehr gering, weil diese trocken verfüttert werden (mehr im Artikel auf unserem Blog Über Pferde auf unserer Webseite www.energys.cz).

Die Melasse ist ein brauner Sirup, der viel Zucker enthält. Er wird als Quelle von Sacchariden (für Pferde besser geeignet als raffinierter Zucker) und auch als Geschmacksverstärker und Bindemittel in granuliertem Futter für Pferde verwendet. Selten wird er alleine, sondern eher als Bestandteil von feuchtem Futter oder granuliertem Futter verfüttert. Er enthält viel Kalium, daher muss er beim Verfüttern mit Natrium ergänzt werden. Er darf nur in eingeschränkten Mengen verfüttert werden, sonst kann er Durchfall verursachen. Er ist eine ausgezeichnete Quelle von Sacchariden in Futtern für Sportpferde oder für säugende Stuten.

Bei der Produktion und dem Pressen von Ölpflanzen (vor allem Raps und Sonnenblumen) entstehen Presskuchen aus Raps oder Sonnenblumen und extrahierter Schrot. Diese vor allem proteinreichen Futtermittel werden nur in beschränkter Menge an Pferde verfüttert. Sie eignen sich für junge, Zucht- und Sportpferde, wo Proteine und Lysin dem Futter beigemengt werden müssen.  Extrahierter Schrot wird je nach Gehalt der enthaltenen Ballaststoffe und Proteine unterteilt und danach auch dem Futter der einzelnen Pferdekategorien zugefügt.

Dieser Kategorie könnte auch die Verarbeitung von Hülsenfrüchten für die Zwecke der Lebensmittelindustrie und der Tierfutterproduktion zugeordnet werden... deren wichtigste und internationale Quelle Soja ist. Soja ist ein alternatives Lebensmittel (Fleischersatz der menschlichen Ernährung) und Basis der Tierfutterindustrie bei der Produktion von Futtermischungen für Rinder, Geflügel und Schweine. Es handelt sich um ein bedeutendes Proteinfutter, das mehr oder weniger (40–48 %) Prozent an Proteinen enthält. Für Pferde werden Soja und die Produkte aus der Verarbeitung (extrahierter Sojaschrot, Sojaprotein, getoastetes Soja, u.Ä.) vor allem Mischungen für junge und sportliche Pferde beigemengt.

Diese erwähnten Futtermittel, die aus der Lebensmittelindustrie stammen sind ein sehr wichtiger, hochwertiger und verfügbarer Bestandteil des Pferdefutters. Weil mit diesen in Lebensmittelbetrieben gearbeitet wird, haben sie in der Regel auch einen hohen Hygienewert und ihr Ursprung ist nachvollziehbar. Meistens werden sie im Unterschied zu getrockneten voluminösen Futtermitteln (Heu, getrockneten Pellets) mit gleichbleibenden standardisierten Nährstoffparametern geliefert.  Wir sehen sie also als sichere und praktisch für alle Kategorien von Pferden geeignet an.