Ing. Darina Havlíčková
Geeignetes Pferdefutter - Teil I. - Getreide
Getreide ist ein Futter aus gezüchteten Gräsern, meist aus der Familie der Süßgräser. Der Samen oder das Korn wird als Lebensmittel für die menschliche Ernährung (Weizen, Roggen, Mais, Hafer, Reis, u.Ä.) oder als Tierfutter verwendet (Gerste, Hafer, Mais, Weizen, Triticale, u.Ä.). Für die Ernährung von Pferden eignen sich jedoch nur bestimmte Getreidearten, die wir nacheinander in diesem Artikel präsentieren.
Der Nährwert der einzelnen Getreidearten unterscheidet sich leicht. Was die Getreidearten gemeinsam haben ist der hohe Anteil an Stärke (Polysaccharide), weshalb sie eine sehr konzentrierte Energiequelle für die Leistung von Pferden sind. Sie enthalten relativ wenig Proteine und Fett (mehr Fett hat nur Hafer, um die 5%). Manche Getreidearten haben im ungeschälten Zustand einen höheren Ballaststoffanteil (Hafer um die 10%), meistens ist der Anteil der enthaltenen Ballaststoffe bei Getreide jedoch gering. An Mineralstoffen enthält Getreide eine größere Menge an Phosphor und Magnesium. Phosphor wird im Getreide zu 75% aus Phytinphosphor gebildet, der von Pferden besser verdaut wird als von anderen Wirtschaftstieren (Geflügel, Schweine, usw.) In der Praxis bedeutet das, dass wir bei Futter mit einem höheren Anteil an Proteinen oder Kleien auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und weiteren Kationen im Futter achten müssen. Von den Spurenelementen sind im Getreide die Vitamine der Gruppe B vertreten und in Getreidekeimen (Malzblume) ist auch eine große Menge an Vitamin E enthalten.
Die erste Wahl und das beste Getreide für europäische Pferderassen (sog. westlicher Typ) ist Hafer. Hafer ist trotz seines unverdienten schlechten Rufes bei Hobbyreitern ein ideales Getreide für Pferde. Hafer enthält einen hohen Anteil an Ballaststoffen und zwingt Pferde dazu das Futter ordentlich zu kauen. Bei erwachsenen Pferden nach dem Zahnwechsel muss dieser nicht geschrotet und kann als Ganzes verfüttert werden. Beim Kauen von Hafer werden die Speicheldrüsen des Pferdes angeregt und mehr Speichel produziert. Wenn Sie ganzen oder zerdrückten Hafer verfüttern können Sie sehen wie stark die Speichelproduktion ist. Die Produktion des Speichels, der das Futter für den Weitertransport durch das Verdauungssystem mit Speichel bedeckt, ist für die Prävention vor Magengeschwüren bei Pferden sehr wichtig. Der Speichel enthält unter anderem Hydrogencarbonat – sogenanntes Natron, das die überschüssige Magensäure neutralisiert. Ein weiterer Vorteil dieses Getreides ist der ziemlich hohe Fettgehalt, was eine ausgezeichnete Energiequelle ist und Hafer ist auch eine Quelle für gut verdauliche Stärke also Saccharide. Im Unterschied zu anderem Getreide (z.B. Roggen und Mais) ist die Stärke aus Hafer sehr schnell verdaulich und die Energie in Form von Glukose gelangt so über die Darmwand sehr schnell in das Blut. Hier finden wir wahrscheinlich den Grund dafür, warum Hafer zur sogenannten “bitteren“ Diät führt und impulsive Energie bei Pferden produziert (die glykämische Kurve wird stark angehoben). Vor allem Pferderassen des östlichen Typs (Araber, englischer Vollblüter und daraus gezüchtete Rassen) reagieren sehr sensibel auf Futter mit enthaltenem Hafer. Wenn die Pferde dieser Rassen sportlich eingesetzt werden (Pferderennen), stellt das mit Hafer angereicherte Futter kein Problem dar. Dieses Problem tritt dann ein, wenn Sie aufmerksame und lebendige Pferde bei geringer Belastung mit Hafer füttern. Die Pferde sind nervöser und schwerer zu beherrschen. In diesem Fall genügt es den Hafer aus dem Futter zu entfernen oder nur Granulat oder Müsli ohne Hafer (Energys RELAX, PONY, STANDARD, EXTRA, COLDMIX, FIBER) zu füttern.
Die zweite Wahl bei der Auswahl von Getreide für Pferde ist in der Regel der Gerste. Mit Roggen sind ganze Generationen von östlichen Pferden des Typs (Araber, Berber, u.Ä.) aufgewachsen und auch diese Rassen vertragen Gerste sehr gut. Gerste hat einen höheren Energiewert als Hafer, enthält jedoch weniger Ballaststoffe und Fett.
Stärke ist in der Gerste schlechter verdaulich als im Hafer, das Getreide ist rauer und hat leichte Rillen. Aus diesen Gründen sollte Gerste nicht als Ganzes an Pferde verfüttert werden, sondern mindestens einmal zerkleinert werden (Energys Gerstenschrot). Ideal ist jede Art der Wärmebehandlung (Dämpfen, Flocken, Extrusion, Kochen), durch die die komplizierten und festen Verbindungen zwischen den Glukosemolekülen in der Stärke der Gerste getrennt und verdaulicher werden (Energys COLDMIX, HERBIC, FIBER, DYNAMIX). Der Duft nach gekochter Gerste ist ein Balsam für die Geruchszellen und gleichzeitig auch ein Zeichen dafür, dass die Pferde nach diesem Futter in guter Kondition sein werden. Im Gegenteil zu Hafer eignet sich Gerste nicht für die Monodiät (d.b. als einziges Futter). Sie muss mit anderem Futter oder Getreide kombiniert werden, weil sie Verstopfungen verursachen kann und in größeren Mengen keinen guten Einfluss auf die Hufe und Haut hat.
Der Dritte im Bunde der einsetzbaren Futtermittel ist Mais. Mais, ursprünglich aus Mexiko und Mittelamerika stammend ist heute auf der ganzen Welt verbreitet. So wie beim Roggen können wir auch hier sagen, dass die importierten amerikanischen Pferderassen (vor allem Quarter Horse, Paint Horse, eventuell auch Apploosa und deren Kreuzungen) am besten an Mais adaptiert sind. Der Mais hat genau den Charakter … wie diese ausgezeichneten fleißigen und ruhigen Tiere. Er sorgt für eine sich lange und langsam freisetzende Energie bei stärkeren Belastungen, er beruhigt sportliche Pferde und fördert die Ausgeglichenheit und gute Kondition. Mais enthält viele Stärke und noch etwas mehr Energie als Roggen, er hat jedoch einen geringen Anteil an Proteinen und Ballaststoffen. Die im Mais enthaltene Stärke wird langsamer verdaut, daher wird das Pferd nicht „überhitzt“ wie beim Hafer. Ein Nachteil ist die schlechtere Verdaulichkeit der Maisstärke im Dünndarm des Pferdes. Aus diesen Gründen muss die Menge an Mais maximal auf 0,35 kg Mais / 100 kg Lebendgewicht / Futtermenge (d.b. ein Pferd mit einem Gewicht von 500 kg darf maximal 1,75 kg Mais mit der verfütterten Menge erhalten) reguliert werden. Für eine ausreichende Zufuhr von Mais sorgt in unserem Sortiment das Futtermittel Energys EXTRA oder Müsli COLDMIX. Die ideale Form des Maiskorns unter Beibehaltung aller seiner guten Eigenschaften sind Maisflocken (Energys Cornflakes) eventuell Maisschrot (Energys Maisschrot).
Weizen ist im Rahmen des Pferdefutters nur ein Ersatzgetreide oder weniger vertretenes Getreide. Futterweizen ist ausgezeichnet und hat sehr gute Nährwerte, aber einen geringeren Ertrag, deshalb hat der heute meistens angebaute Weizen Lebensmittelqualität. Weizen für die Lebensmittelproduktion enthält viel Gluten, das für die Produktion von Gebäck wichtig ist (Gluten -hält den Teig zusammen). Für Pferde ist es jedoch nicht sehr geeignet, weil es in größeren Mengen an der Darm- oder Magenwand anhaftet, was zu Entzündungen und in Extremfällen auch zu Koliken führen kann. In Futtermitteln für Pferde wird Weizen nur in kleinen Mengen verwendet, max. bis zu 10%. Ein geeigneteres Futter aus Weizen sind Weizenkleie. Das ist die Hülle des Weizenkorns die nach dem Mahlen von Mehl übrig bleibt (also ohne Gluten). Diese werden von Pferden sehr gerne angenommen, sie schmecken neutral, wirken leicht abführend und enthalten viel von Pferden gut verdaulichen Phosphor.
Roggen und Triticale (eine Kreuzung aus Roggen und Weizen) sind kein geeignetes Futter für Pferde. Wegen dem bitteren Geschmack mögen Pferde ihn nicht und auch das darin enthaltene Gluten ist schlecht. Sie sollten eher im Notfall sorgfältig befeuchtet und nur in geringen Mengen verfüttert werden.
Hirse und Reis werden nicht sehr häufig an europäische Pferde verfüttert.
Getreide und ihre Nebenprodukte sind in den meisten Futtermitteln zu 30- 70 % vertreten. Das bedeutet, dass ihr Nährwert und ihre Qualität auch die Qualität der daraus produzierten Futtermittel für Pferde wesentlich beeinflussen. Bei den ENERGYS Futtermitteln achten wir deshalb maximal auf die Qualitätskontrolle des Getreides bei der Anlieferung. Im HACCP System (kritische Kontrollpunkte), was unser fundamentales Qualitätssystem ist, ist die Anlieferung des Getreides der 1. Punkt (kritischer Punkt). In jeder Lieferung wird das enthaltene Mykotoxin (DON, Zearalenon und sensorisch auch Fusarium) kontrolliert. Jede Getreidelieferung, die in unseren Produktionswerken eintrifft wird noch vor der Einlagerung in unserem werkseigenen Labor überprüft, bevor sie in den Silos eingelagert wird. Hier bewerten die Labormitarbeiter das Getreide anhand der entnommenen Proben gemäß den strengen Normen: Verunreinigungen, Beimengungen, Feuchtigkeit, Proteingehalt, eventuell vorhandene Schädlinge oder Fusarien. Wenn einer der Parameter der Lieferung nicht den Normen entspricht, wird die Lieferung an den Lieferanten zurück geschickt. Im Getreidesilo wird die Qualität des eingelagerten Getreides bis zur Übergabe an die Verarbeitung kontrolliert. Das Getreidesilo mit einem Fassungsvermögen von zirka 20 000 Tonnen ist in unserem Werk in Běstovice ein eigenständiger Betrieb, der sich nur um die Qualität und die richtige Lagerung des gekauften Getreides kümmert. Wir vermuten, dass nur wenige Hersteller von Futtermitteln eine so hohe Qualität der Ausgangsrohstoffe nachweisen können. Die Qualität der ENERGYS Futtermittel für Pferde ist nur einer der Vorteile der von der Firma De Heus a.s. im ostböhmischen Běstovice produzierten Futtermittel.
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