Ing. Darina Havlíčková
Der Herbst ist in unseren Breitengraden eine spezifische Jahreszeit, die sich wesentlich auf das Management der Pferdezucht auswirkt. Grund für diese wesentliche Veränderung ist die schrittweise Alterung der Weidengewächse, die Artenveränderung der Kräuter, die unter diesen Bedingungen der kurzen Tage wachsen und auch die Ve4ränderung des Verhältnisses von Zucker und Ballaststoffen. Dieser Veränderung geschieht zu Lasten des Zuckers und zu Gunsten der Ballaststoffe (höherer Anteil der Cellulose, Hemicellulose, Lignin und Kutin in den Pflanzengeflechten). Vereinfacht gesagt wird der Pflanzenbewuchs in dieser Jahreszeit schlechter verdaulich, die Pferde verbringen weniger Zeit auf der Weide und ihr Futter wird immer stärker von getrockneten und konserviertem Futter abhängig. In jungen Pflanzen finden wir bis zu 90% verdaulicher organischer Stoffe, mit der fortschreitenden Vegetationsalterung sinkt dieser Anteil auf bis zu 40%, was mehr als die Hälfte ist. Sehr unterschiedlich manifestiert sich diese Veränderung in den Futtermitteln von Sport- und Zuchtpferden oder Hobbypferden.
Sportpferde verbringen allgemein sehr wenig Zeit auf einer Weide, wenn sie sich im Freien bewegen dann meist nur für kurze Zeit oder in eingeschränkten Bereichen oder in einem Karussell. Ihr Futter besteht während des gesamten Jahres unverändert aus dem Kernteil (Energys® Granulat Standard oder Extra, Müsli Dynamix oder Coldmix bzw. Herbic, Mash und Hafer) und aus konserviertem Futter, wie zum Beispiel Heu oder Häckseln (eventuell Stroh, das jedoch meistens im Winter verfüttert wird). Die Futtermittel von Sportpferden sind das meiste Jahr über stabil und ändern sich mit dem Ende der Weidesaison nicht. Weidenpflanzen machen meist nicht mehr als 10-20% des Futters aus und deshalb beeinflusst die Veränderung der Weidenpflanzen ihr Futtermanagement nicht so sehr.
Zucht- und Hobbypferde im Rahmen der Weidezucht und Weidenstallungen 24/7 eventuell in kombinierten Stallungen 12/12 oder 8/16 u.Ä. sind von diesem Wechsel der Jahreszeit sehr stark betroffen. In der Regel werden sie schon im April auf die Weiden geführt. Bei manchen bilden Weidenpflanzen mehr als 70% des Futters im Zeitraum April bis September. Sehr junge Pflanzen verändern sich in der Mitte des Sommers nach dem ersten Schnitt zu durchschnittlichen Pflanzen und im September nach dem 2. Schnitt (Grumt) sind sie schon alte Pflanzen, die den Pferden mehr oder weniger nur zur „Unterhaltung“ im Freien dienen. Wenn die Pferde im Zeitraum von September bis November (Beurteilung immer nach den Niederschlägen, dem Wetter und der Meereshöhe der Weide) mehr als 5 Stunden auf der Weide verbringen, sollte für sie in den Umzäunungen auch Stroh bereit liegen und selbstverständlich auch frisches Quellwasser bereit stehen.
Zuchtpferde (vor allem Stuten nach der Deckung) sollten während der Weidezeit auch Kernfutter (Energys® Pony oder idealerweise in den ersten drei Monaten der Laktation Standard + Hafer) zur Verfügung haben, mit beginnendem Herbst schrittweise auch Stroh, Fohlen sollten zusätzlich zur Weide noch zusätzlich zwischen dem 3-5 Monat mit Energys® Baby, je nach Milchproduktion der Mütter gefüttert werden. Stuten sollten nach dem Eintrocknen von der Weide wieder zu den reproduzierenden Futtermitteln (Energys® Pony oder Relax und Hafer) übergehen.
Jungpferde sollten nach dem Absetzen im Herbst Energys® Baby und gepressten Hafer und dazu idealerweise Stroh oder sehr hochwertiges Heu bekommen (kann auch aus der Luzerne sein).
Das Absetzen von Jungpferden ist bei uns meistens auch mit dem Wechsel der Jahreszeit verbunden.
Fohlen die zu Beginn des Frühlings in die frischen Wiesen geboren werden meistens während des Sommers mit den Müttern auf der Weide gehalten. Während des Absetzens kommen paradox mehr Veränderungen als nur das Absetzen von der Mutter auf sie zu, es kommt auch die Zeit der Sozialisierung mit der Herde der Jungpferde. Zu allen diesen Veränderungen kommen auch noch die Änderung des Futters und der Übergang von trockenem auf konserviertes umfangreiches Futter hinzu. Auch Facharbeiten geht hervor, dass Jungpferde nach dem Absetzen eine sehr schwierige Zeit durchmachen, in der die Wachstumskurve für bestimmte Zeit stagnieren und das Pferd diesen Verlust meist nicht mehr einholen kann. Um einen langfristigen Einbruch oder eine Stagnation der Wachstumskurve bei Jungpferden zu vermeiden muss bereits vor dem Absetzen mit dem Füttern (noch unter der Mutter), dem sogenannten Start (Energys® Baby) und Hafer begonnen werden. Meistens genügt es dem Fohlen unter der Mutter nur eine geringe Menge dieses Starters zu geben, gefüttert sollte getrennt von der Mutter oder aus der Hand werden. Nach dem Absetzen, wenn das Fohlen zu einem Jungpferd wird setzen wir die Verfütterung des Starters (Energys® Baby und Hafer) fort und die sensible Darmflora erhält kontinuierlich die gleiche Art des Kernfutters und wird dadurch stabilisiert. Es handelt sich um eine Vorsorge gegen Wachstumsrückgänge, als auch vor Komplikationen und Verdauungsstörungen (Koliken, Durchfälle, Verstopfungen, u.Ä.). Starter (Energys® Baby) sollten wir mindestens den ersten Winter nach dem Absetzen füttern, bis neues Gras auf der Weide gewachsen ist. Idealerweise sollten dem Futter im ersten Winter noch extrudierte Leinsamen (Energys® Omega) in einer Menge von ca. 150 g/Pferd/Tag zugefügt werden.
Hobby- und Sportpferde bis zur mittleren Belastung in Weidenstallungen sollten während des gesamten Zeitraumes, mindestens jedoch ab August, mindestens 2x täglich Zusatzfutter in Form von Kernfutter (je nach Belastung Energys® Pony, Relax, Standard oder Müsli Coldmix, Herbic oder Fiber) erhalten, ältere Pferde ohne Belastung oder mit nur leichter Belastung sollten während der Weidezeit regelmäßig mindestens 1x täglich (ideal am Abend) getränktes Futter aus der Reihe Energys® NATURE (Zuckerrübenschnitzel, Malzblumen, granulierte Kleie) oder Energys® Mash, eventuell Energys® Pony erhalten. Ab September sollte diese Menge bereits 2x täglich verfüttert werden. Bei älteren Pferden mit problematischem Gebiss, oder anderen chronischen Erkrankungen und Stoffwechselsyndromen müssen wir dieses Futter 2x täglich dazugeben.
Anfang September beginnen wir bei allen Pferden ohne Unterschied, die Pferde aus Sicht der Kondition auf den Winter vorzubereiten. Das Futter wird dem Winter angepasst, wenn die Pferde nicht auf die Weide gelassen werden können oder dem Futter keine frischen Pflanzen zugeführt werden können und die Temperatur wesentlich sinkt. Das bedeutet, dass wir dem Futter mehr hochwertiges Heu eventuell Stroh zufügen. In diesem Zeitraum muss auch für mehr Trinkwasser gesorgt werden, weil dieses trockene und voluminöse Futter mehr Trockenmasse enthält (z.B. Heu 85%) als Gras (30% Trockenmasse) und das Futter die gleiche Konsistenz haben muss damit es zu keinen Verstopfungen und Koliken durch den Wechseln von der Weide auf Heu kommt. Aus diesen Gründen und auch zur Förderung des Stoffwechsels beim Wechsel des Fells von Sommer- auf Winterfell, sollten dem Herbstfutter der Pferde auch gekochte Leinsamen (Energys® Leinsamen ganz) oder extrudierte Leinsamen (Energys® Omega) hinzugegeben werden.
Im Herbst sollte dem Futter auch das entgiftende und gesundheitsfördernde Futtermittel (Energys® Omega Gold – Leinsamen und Spirulina, Energys® Mash - Probiotika, Präbiotika, Leinsamen), Kräutertees (entgiftend, gegen Atembeschwerden) und Müsli (Energys® Herbic) und auch Leberkuren aus Mariendisteln hinzugefügt werden, wir können auch mehr Vitamin C hinzufügen (Hagebutten, Äpfel, Karotten, u.Ä.).
Foto Eliška Váchalová